1.) Die heilige Aldegundis

Seit 1300 Jahren ist diese Kirche die Hauptpfarrkirche der Stadt neben der Stifts- und Münsterkirche St. Martini. Noch heute nennen die Bürger sie liebevoll „de olde Kerk" und erinnern so daran, dass das katholische Emmerich viele Jahrhunderte zum niederländischen Erzbistum Utrecht gehörte. Das änderte sich 1821; Emmerich wurde eine im äußersten Westen gelegene Stadt des Bistums Münster.

Im Zuge der Gemeinde-Fusion im Bistum Münster wurde St. Aldegundis im Jahre 2004 zur Pfarrkirche der Stadtgemeinde St. Christophorus bestimmt.

Der Rundgang beginnt am vorderen Seiteneingang, der tagsüber geöffnet ist. Eine kleine metallene Figur - außen, zwischen den beiden Türen angebracht -, wurde von H. Heesen geschaffen und stellt die Patronin dar: St. Aldegundis dar.

Wer war diese Heilige?
Die hl. Aldegundis war eine jener fränkischen Heiligengestalten, deren Verehrung im frühen Mittelalter bis in das Rheinland vordrang. 630 in Cousolre bei Maubeuge als Tochter eines fränkischen Adligen geboren, fühlte sie den Ruf zu einem gottgeweihten Leben in sich. Gegen den Willen ihres Vaters, der sie aus dynastischen Gründen mit einem englischen Prinzen verheiraten wollte, zog sie sich in die Einsamkeit der Wälder um Maubeuge zurück und gründete dort ein Kloster, dessen Äbtissin sie wurde. Ihr Hab und Gut verteilte sie großzügig unter die Armen.

Sie starb an einem mit Geduld ertragenen langjährigen Leiden im Jahre 684. Ihre Fürsprache bei Gott wird vor allem bei Krebsleiden angerufen. Oberhalb des Einganges illustriert das Jugendstilfenster eine bezeichnende Haltung der Kirchenpatronin. „Aldegundis speist Hungrige", so die Inschrift unterhalb des Bildes. Die Pfarrgemeinde fühlt sich diesem Vorbild noch heute verpflichtet und reicht Bedürftigen viermal in der Woche eine warme Mahlzeit - wenn notwenig, auch kostenlos.

 

Der Innenraum

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